
Serien:
The Offer (Paramount+) 👍🏼👍🏼
Passend zum 50. Jubiläum haut Paramount+ diese Miniserie über die schwere Geburt des Filmklassikers The Godfather (Der Pate) raus. Wer auf eine 100% wahre Geschichte hofft, der wird hier enttäuscht werden. Denn diese Anekdotenparade ist sicherlich nur die halbe Wahrheit, denn höchstwahrscheinlich ist die Realisierung dieses Mammutprojekts nicht ganz so spektakulär abgelaufen. Dennoch waren wir absolut gut unterhalten und von dem fantastischen Casting und der Erzählweise begeistert. Im Mittelpunkt der Serie steht der damals sehr unerfahrene Produzent Albert Ruddy (Miles Teller), der mit dem kompromisslosen (damals 29-jährigen) Francis Ford Coppola (Dan Fogler) Mario Puzos Buch „The Godfather“ auf die Leinwand bringen möchte. Aber die Produktion des Films werden u.a. durch den New Yorker Mafiaboss Joe Colombo (Giovanni Ribisi) erschwert, der sich über die Darstellung der italienischen Community in New York echauffiert und zunächst die die Produktion des Films verhindern möchte …
Fazit: Als Fan der Paten-Trilogie ist diese Serie wahrscheinlich ein Muss. Ich war super unterhalten. Absolut sehenswert.
Yellowjackets, Season 1 (USA: Showtime D: Wow) 👍🏼👍🏼
Bei dieser Serie habe ich gleich an den Klassiker Herr der Fliegen denken müssen, denn die Thematik ist durchaus ähnlich. In dieser spannenden Serie geht es um die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes, die Jahrzehnte nach der Katastrophe mit ihrer Vergangenheit konfrontiert werden. Die Frauen waren in ihrer Jugend in der gleichen Fußballmannschaft und hatten das Zeug zum Meister, doch auf dem Flug zum Finalspiel stürzt das Flugzeug mitten im Gebirge ab. Es wird schnell klar, dass die Überlebenden ein düsteres Geheimnis hüten, über das sie selbst nach all der Zeit nicht sprechen wollen, zu niemandem. Was ist damals in 19 Monaten in der Wildnis vorgefallen, bis die Mädchen endlich gefunden und gerettet werden konnten? Stück für Stück erfahren wir, was vorgefallen ist. Der Erzählstil ist genial – abwechselnd sehen wir Szenen aus der Vergangenheit und Ereignisse der Gegenwart.
Fazit: Ich stehe ja normalerweise nicht unbedingt auf Drama mit echt grusligen Horroreinlagen. Aber hier überzeugen mich vor allem die starken weiblichen Charaktere, herrlich gespielt u.a. von Juliette Lewis, Melanie Lynskey und Christina Ricci sowie das hohe, spannende Niveau der Serie. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!
Barry, 4. Staffel (USA: HBO, D: WOW) 👍🏼
In Barry spielt Bill Hader einen deprimierten, unauffälligen Auftragskiller aus dem Mittleren Westen. Einsam und unzufrieden mit seinem Leben, reist er widerwillig nach Los Angeles, um einen aufstrebenden Schauspieler zu töten. Barry folgt seinem „Ziel“ in einen Schauspielkurs und findet in der Theaterszene von L.A. in einer Gruppe eifriger Hoffnungsträgerinnen eine ihn freundlich aufnehmende Gemeinschaft. Er will ein neues Leben als Schauspieler beginnen, aber seine kriminelle Vergangenheit lässt ihn nicht los.
Fazit: Absolut sehenswerte(s) Dramedy. Auch wenn die Serie im Laufe der Zeit immer düsterer wird und die vierte und letzte Staffel stellenweise wirklich abgefahren ist.
Florida Man (Netflix) 🆗
In dieser schrägen Katz-und Maus Krimiserie soll der spielsüchtige Ex-Cop Mike Valentine für einen trotteligen Mafioso aus Philadelphia einen Auftrag erledigen, um so seine Schulden zu tilgen. Der unfreiwillige Job besteht darin, in seine alte Heimat Florida zu fliegen und dort die untergetauchte Freundin des Mafiosos aufzuspüren. Aber dann kommt noch die Suche nach einem verschollenen Goldschatz und eine schwierige Familiengeschichte mit ins Spiel und es entwickelt sich ein Netz aus Misstrauen, Lügen und chaotischen Verstrickungen.
Fazit: Was humorvoll begann, wandelte sich schnell in ein recht langatmige und etwas nervige Gangsterkomödie. Muss man trotz großartigen Schauspielern nicht gesehen haben.
Somebody, Somewhere, 2. Season (USA: HBO, D: WOW) 👍🏼👍🏼
In der zweiten Season dieser Serie wird Sams und Joel’s Freundschaft auf die Probe gestellt.
Fazit: Mir gefällt die Serie immer noch sehr, sehr gut. Vor allem, weil sie so gut geschrieben ist und mir die Entwicklung der Charaktere so ans Herz geht.
Das beste Zitat dieser Staffel: „Families aren’t easy. Not even the fun ones. It takes a lot of work!„
Filme:
Still: A Michael J. Fox Movie (Apple TV+) 👍🏼👍🏼
Er wurde mit Serien wie Family Ties (Familienbande) und Filmen wie Back to the Future (Zurück in die Zukunft) bekannt. Mit Ende 20 erhielt der beliebte, humorvolle Schauspieler die furchtbare Diagnose: Parkinson. Seit nun 30 Jahren lebt er mit der Krankheit. Davis Guggenheim, ein scharfsinniger Interviewer, zeichnet ein schonungsloses, aber auch grandioses (und zeitweilig etwas düsteres) Bild von Michael J. Fox‘ heutiger Situation. Dies ist nicht die Geschichte eines wunderbaren Schauspielers, dessen Karriere durch eine Krankheit abrupt endete, sondern die Geschichte eines wunderbaren Schauspielers überhaupt. Guggenheim und sein Cutter Michael Harte verwenden Ausschnitte aus Fox‘ Filmen, um die Ereignisse seines Lebens zu illustrieren. Eine Sequenz, in der Fox die besonders zermürbenden drei Monate beschreibt, in denen er tagsüber an Family Ties arbeitete und die Nächte mit den Dreharbeiten an Zurück in die Zukunft verbrachte, ist fast schon beängstigend wirkungsvoll – allein beim Zuschauen fühlt man sich unendlich erschöpft. Besonders herausragend waren für mich u.a. die Szenen, in denen Fox mit seiner Ehefrau Tracy und den gemeinsamen erwachsenen Kindern in der Küche sitzt und sie alle zum Lachen bringt – manchmal nicht trotz, sondern wegen seinen körperlichen Einschränkungen. Eine seiner größten Gaben ist, dass er über sich selbst lachen kann. An einer Stelle des Dokumentarfilms merkt Guggenheim, dass er Fox nicht gefragt hat, ob er Schmerzen hat. „Ich habe starke Schmerzen“, antwortet Fox. Als Guggenheim fragt, warum er das während der Dreharbeiten nicht erwähnt hat, antwortet Fox trocken: „Es ist nicht zur Sprache gekommen“. Ein Satz, der so lustig ist, dass er weh tut.
Fazit: Absolut sehenswert!