Lake Tekapo befindet sich ungefähr drei Stunden Fahrt südwestlich von Christchurch in der Mackenzie Ebene. Das gleichnamige Städtchen liegt an dem türkisesten (ist das überhaupt ein Wort??) See, den ich jemals gesehen habe. Umgeben von den dramatischen Southern Alps. Die türkise Färbung des Lake Tekapo kommt angeblich durch feinen Felsstaub, der durch Gletscherbewegungen zermahlen und durch das Wasser des Sees in der Schwebe gehalten wird. Die ersten Bewohner der Mackenzie Ebene waren Maori. Sie lebten entlang der Flüsse und Seen, bauten Steine für ihre Werkzeuge ab, fischten nach Aalen und gingen auf Vogeljagd. Europäische Siedler erfuhren erst Mitte des 18. Jahrhunderts von der Region, als ein schottischer Schäfer namens Jock Mackenzie wegen Schafdiebstahls verhaftet wurde. Um den Augen des Gesetzes zu entgehen versteckte er seine gestohlene Herde in dieser hochgelegenen Region.
Meiner Meinung nach ist die Natur hier schon Sehenswürdigkeit genug – aber es gibt noch mehr: Da ist zum einen die Church of the God Shepherd. Diese wurde 1935 zum Andenken an die Pioniere des Mackenzie Country errichtet und war die allererste Kirche im Mackenzie Basin.
Neben der Kirche steht eine Statue des wohl meist fotografierten Hund Neuseelands – das “Schäferhunddenkmal“. Hierbei handelt es sich um eine Bronzestatue zu Ehren des Schäferhunds, ohne den die Landwirtschaft (und insbesondere die Schafzucht) in dieser bergigen Gegend unmöglich wäre.
Es gibt sehr schöne Wanderwege entlang des Seeufers. Für ausgezeichnete Rundumblicke über das Mackenzie Basin kann man zum Mount John Observatory auf 1.031 Metern Höhe oder auf den Cowans Hill wandern.
Wie wir festellten, liegt Lake Tekapo auf dem Weg einer der meist befahrenen Touristenrouten Neuseelands. Busse spucken in kürzesten Abständen eine Ladung Touristen aus, die dann alle nur schnell „klick klick“ den See und die Kirche fotografieren, wieder in den Bus steigen und weiter Richtung Lake Pukaki oder Christchurch brausen. Grusig!
Wir haben eine lange Autofahrt und einen ausgedehnten Spaziergang hinter uns und so lassen wir den Tag im Thermalbad Tekapo Springs ausklingen. Drei terrassenartige Becken mit verschiedenen Temperaturen (35, 36 und 38 Grad) liegen direkt am See und ermöglichen zu jeder Jahreszeit Schwimmen und Planschen unter freiem Himmel.