Heute liegt eine lange Etappe vor uns. 360 km bis nach Franz Josef Glacier/Westland National Park. Hauptattraktionen des Nationalparks sind zwei massige Gletscher: „Franz Josef Glacier“, von dem österreichischen Geologen Julius von Haast nach seinem Kaiser benannt. Namenspate des „Fox Glacier“ war ein neuseeländischer Premierminister. Nur 25 km trennen die beiden Gletscherzungen, deren grünlich schimmerndes Eis bis fast an den Regenwald reicht.
Da wir keine Lust darauf hatten, unseren Morgenkaffee im überlaufenen Queenstown einzunehmen (ich hör mich schon an wie die Queen …. „den Tee einnehmen“ … blaaaah), springen wir schon früh morgens ins Auto und geben Gas. Wir sind im Land der Seen: und deswegen passieren wir als nächstes den Lake Hawea, „The Neck“ (eine Verbindungsstrasse zwischen den beiden Seen Lake Hawea und Lake Wanaka) und Lake Wanaka. In Wanaka halten wir an und geniessen wieder mal die Aussicht. Komisch, irgendwie komme ich seit über drei Wochen aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus. Na ja, neben der Aussicht finden wir auch hervorragenden Kaffee. Während dem Frühstück erfahren wir folgendes: Angeblich herrscht eine kleine Unstimmigkeit zwischen Wanaka und Queenstown, wer von beiden nun das malerischere Städtchen sei. Mir persönlich ist Wanaka lieber. Denn hier werden einem nicht an jeder Ecke verrückte, abenteuerliche Aktivitäten angeboten und es scheint ein wenig gesetzter zu sein (Herrgott, ich werde wirklich alt!). Egal – wir stehen dazu, dass wir es inzwischen lieber ruhig und beschaulich haben.
Nach einem ausgiebigem Frühstück geht es weiter. Entlang des Makarora Rivers brausen wir Richtung Haast. Vor Haast noch ein kleiner Stopp! Es lockt ein Spaziergang zum Flussbett des Haast Rivers, um einen Blick auf die Wasserfälle „Roaring Billy Falls“ zu erhaschen. Sehr schön.
Weiterfahrt nach Haast. Und was passiert in Haast? Richtig! Kaffeepause, mit den Einheimischen ratschen (ziemlich tote Hose hier. Sogar für unsere Verhältnisse) und die Landschaft geniessen. Wir fahren gemütlich an der Westküste entlang, hören National Radio New Zealand (oder unsere Podcasts) und halten schliesslich am Knights Point Lookout an. Unglaublich schön, die Westküste – erinnert uns sehr an den Highway 1 in Kalifornien …
Am Fusse des Fox Glaciers machen wir einen kleinen Spaziergang um den Matheson See, wo wir sogar den Aoraki Mount Cook wolkenlos sehen. Angeblich hat es hier in der Gegend die letzten 10 Tage wie aus Eimern geregnet – da haben wir also wirklich Glück gehabt! (Wenn Ihr die vorherigen Posts aufmerksam gelesen habt, so wisst Ihr nämlich inzwischen, dass der Aoraki Mount Cook an den meisten Tagen des Jahres wolkenverhangen ist.)
Der Ort Franz Josef Glacier haut uns mal wieder nicht um. Eher im Gegenteil – unser Fluchtinstinkt wird wieder geweckt: nichts wie weg von den Touri-Massen. Also ab in unser abgelegenes Airbnb, lesen/Reisetagebuch schreiben und die Ruhe & Aussicht geniessen!