Der 20. Januar ist ein Feiertag in den USA. Martin Luther King Jr. Day.
Seit 29 Jahren findet an diesem Tag im Mount Baker Theater in Bellingham, WA eine Gedenkveranstaltung zu Ehren Martin Luther King Jr. statt (der dieses Jahr stattliche 91 Jahre alt wäre). Musikalisch begleitet wird diese Feier vom Kulshan Chorus – und auch das seit 29 Jahren.
Hauptredner der diesjährigen Veranstaltung war der in Bellingham lebende Autor, Psychotherapeut und Chiropraktiker Clyde Ford. Fords mitreißende Rede lässt sich auf jede Gesellschaft anwenden, egal ob in Amerika oder in Europa. Clyde stellte die Frage, wofür Martin Luther King Jr. wohl heute noch einstehen würde. Es ging um die Zerbrechlichkeit der Demokratie, darum, dass Demokratie kein Zuschauersport sei, dass jeder wählen gehen soll (muss!), damit man dem um der Ecke lauernden Totalitarismus Einhalt gebietet. Er erzählte, dass er vor kurzem einen Leserbrief erhielt, in dem der Absender schrieb, dass er nicht wählen ginge, weil ihn das alle nicht interessiere und er sich gerne in seinen Sessel zurücklehnt und dabei zusieht, wie alles um ihn herum „in Flammen aufgeht!“ Clyde Ford schrieb zurück: „Nur leider scheinst Du nicht zu bedenken, dass auch Du dich mitten in diesem Feuer befindest.“ Ich finde es schwierig, bei solcher Ignoranz den Blutdruck niedrig zu halten …
Laut Clyde Ford würde Dr. King sich sicherlich für den Klimaschutz engagieren und die jungen Menschen der Fridays for Future Bewegung unterstützen, sowie aktiv bei der Extinction Rebellion mit dabei sein. Clyde sprach die Sozialen Netzwerke an, und welche Gefährdung diese für die Demokratie darstellen. (An dieser Stelle möchte ich mal wieder auf die Netflix-Doku „The Great Hack“ und „The Social Dilemma“ verweisen).
„An diesem Tag von Martin Luther King Jr. fällt mir keine passendere Frage ein, als „Für was würde Martin Luther King Jr. sich einsetzen?“ Ich glaube, er würde mit denjenigen zusammenarbeiten, die sich für die Rettung unseres Planeten einsetzen, die weltweit und zu Hause für Demokratie und gegen Ignoranz und Hass kämpfen. […]“
Am Ende seiner Rede bat Clyde Ford die Anwesenden darum, sich engagieren. Für die Demokratie, für soziale Gerechtigkeit, für den Klimaschutz. Es reicht einfach nicht, nur bei einer Gedenkfeier aufzutauchen, dem Redner zuzustimmen, Applaus zu spenden und wieder nach Hause zu gehen. Das muss nicht mal mit viel Zeitaufwand verbunden sein. Es reicht schon, wenn man eine Organisation seiner Wahl unterstützt und wählen geht. In diesem Sinne: denk mal darüber nach, wofür du stehst und dich einsetzt und ob du nicht noch ein bisschen aktiver werden könntest?