Fernsehmonat April


Wellmania (Netflix) 👍🏻
Fit werden ist nicht einfach. Alles, was Spaß macht, ist „verboten“, und nicht jeder steht auf Saftkuren und Bootcamps. In der neuen australischen Dramedy-Serie „Wellmania“ geht es um die fast 40-jährige Liz, die den Lifestyle einer 20-jährigen pflegt und um die Frage, was passiert, wenn dieses wilde Leben einen einholt.
Fazit: Sehenswert! Diese Netflix-Serie von Instagram-Star Celeste Barber ist ein fesselndes, amüsantes und unaufgeregtes Fernsehvergnügen. Perfekt zum Entspannen! Unbedingt im Original anschauen!


Minions. The Rise of Gru (Netflix) 🆗
Die Minions sind zurück. Gru ist in diesem Prequel zwar gerade mal 12 Jahre alt, hat aber trotzdem schon ungeheuerliche Pläne: Er will Teil der Schurkengruppe „The Vicious 6“ werden. Das Vorstellungsgespräch läuft nicht gut (gelinde gesagt) und alles wird noch schlimmer, als Gru plötzlich zum Widersacher der „Vicious 6“ wird. Auf der Flucht erhält Gru unerwartet Hilfe von dem gealterten Superschurken Wild Knuckles und stellt fest, dass die Unterstützung seiner Freunde – den Minions – unerläßlich ist.
Fazit: Rasant und unterhaltsam, aber langsam wiederholen sich die Story sowie die Gags. Zeit. Zeit zum Aufhören.


Unstable (Netflix) 👎🏻👎🏻
In dieser Comedy-Serie spielen Rob Lowe und sein Sohn John Owen Lowe die Hauprollen. Die Handlung ist schnell erklärt: Ellis (Rob Lowe) ist ein exzentrischer Biotech-Unternehmer, der versucht, die Welt zu verbessern (retten?). Dennoch befindet er sich nach dem Tod seiner geliebten Ehefrau im „freien Fall der Gefühle“ und ist nicht in der Lage, sein Unternehmen vernünftig zu leiten. Sohn Jackson hingegen ist das totale Gegenteil von Ellis. Introvertiert und schüchtern. Als Ellis Hilfe in seinem Unternehmen braucht, springt Jackson ein. Aber wird er es schaffen, den Ansprüchen seines Vaters gerecht zu werden und dem Schatten seines „überlebensgroßen Vaters“ zu entkommen?
Fazit: Uninspirierte Vater-Sohn-Komödie. Wir haben nach drei Episoden das Handtuch geschmissen.


Transatlantic (Netflix) 👍🏻
Die Miniserie „Transatlantic“ beruht auf der wahren Geschichte des amerikanischen Journalisten Varian Fry. Dieser war 1940/41 Teil des „Emergency Rescue Committee“ – diese Gruppe verhalf im besetzten Frankreich vielen europäischen Intellektuellen zur Flucht. 
Fazit: Stellenweise etwas kitschig und seicht, aber nichtsdestotrotz eine durchaus sehenswerte Geschichte einer beeindruckenden Rettungsaktion.


Tetris (Apple TV+) 👍🏻👍🏻
Dieser Film erzählt die unglaubliche Geschichte der internationalen Vermarktung des zur Zeit des Kalten Krieges in der Sowjetunion entwickelten Computerspiels Tetris. Der Computerspiel-Entwickler Henk Rogers entdeckt Ende der 1980er-Jahre das Spiel des russischen Programmierers Alexey Pajitno Auf seiner Mission, das Spiel weltweit bekannt zu machen, begibt er sich in ein gefährliches Netz aus Lügen und Korruption hinter dem Eisernen Vorhang. Fazit: Ein rasantes und spannendes Spionage-Abenteuer. Absolut sehenswert!


Beef (Netflix) 👍🏻👍🏻
„Beef“ handelt von dem erfolglosen Bauunternehmer Danny Cho, der eines Tages im Straßenverkehr mit der Unternehmerin Amy Lau aneinandergerät. Diese führt nach außen hin ein Bilderbuch-Leben, dessen Fassade nach dem Zusammenstoß jedoch allmählich zu bröckeln beginnt. Es bleibt nicht bei der einen Auseinandersetzung im Auto, denn im Laufe der Serie geraten die beiden immer mehr aneinander und finden keine Ruhe – bis zum bitteren, irren Ende.
Fazit: Hier wird auf eine bitterböse, komische und zeitweise sehr poetische Art und Weise von Einsamkeit und von der Angst, nicht geliebt zu werden, erzählt. Absolut sehenswert!


C.B. Strike (HBO/WOW) 👍🏻
Strike ist eine BBC-Detektiv-Serie, die auf den Cormoran-Strike-Krimis von J.K. Rowling basiert, welche die Autorin unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlichte. Hier geht es um den Londoner Privatdetektiv Cormoran Strike, dessen komplizierte Fälle vom potenziellen Mord an einem Model über das Verschwinden eines Schriftstellers bis hin zu auf dem Postweg versendeten Gliedmaßen reichen. Zusammen mit seiner Assistentin Robin löst er (mehr oder weniger) erfolgreich jeden Fall.
Fazit: Absolut sehenswerte Verfilmung der Cormoran Strike-Bücher.


Boom! Boom! The World vs. Boris Becker (Apple TV+) 👍🏻
In dieser zweiteiligen Doku-Serie von Alex Gibney geht es um den Aufstieg und den Fall von Boris Becker. Beruflich, wie privat. Gibney führte zwei Interviews mit Boris Becker. Das erste in 2019, das zweite kurz vor seiner Verurteilung 2022. Diese Doku ist eine wunderbare Komposition aus den zwei Becker-Interviews, jeder Menge Footage aus Beckers Karriere auf dem Platz und aus Interviews, sowie Gesprächen mit Menschen aus Beckers Leben, wie z.B. seinem ehemaligen Trainer und Mentor Ion Tiriac, Ex-Frau Barbara Becker und Rivalen wie Michael Stich, John McEnroe u.v.m.
Fazit: Gelungenes Porträt eines großartigen Sportlers, das auch aufgrund seiner kritischen Fragen Boris Becker als eine durchaus sympathische Persönlichkeit erscheinen lässt. (Sidenote: Besonders gefallen hat mir die Italo-Western Musik, die zur Untermalung der Tennismatches sowie bei der Vorstellung der ehemaligen Konkurrenten Beckers verwendet wurde. 😂) Absolut sehenswert!

Nächtliche Besucher

An die nächtliche Waschbären-Party in unserem Garten haben wir uns ja bereits gewöhnt. Umso überraschter waren wir, als wir letztens einen Kojoten (samt Beute im Maul) gemütlich vorbei spazieren sahen. Leider stellte heraus, das es sich dabei um die wirklich liebenswerte Katze Ferdinand handelt, die unseren Nachbarn gehört. Das hat uns ziemlich erschüttert! In den letzten Monaten sind einige freilaufende Katzen „verschwunden“ und es wird dazu aufgerufen, die Katzen nicht mehr rauszulassen. Leider kann man das einer Katze, die an die täglichen Spaziergänge draussen gewöhnt ist, nicht so leicht beibringen.

Meditationswoche auf Samish Island

Ziemlich unmittelbar nach unserer Rückkehr habe ich schon wieder meine Tasche (und meinen Schlafsack und meine Yogamatte und meine Yogadecken etc.) gepackt und bin mit meiner Meditationsgruppe auf ein mehrtägiges Meditationsretreat gefahren. Das Ganze fand nur 40 km südlich von Bellingham statt – auf der schönen Halbinsel Samish Island. Hier befindet sich das Samish Island Campground and Retreat Center (est. 1959), wo man wirklich ungestört meditieren kann.

Das Thema unseres Retreats war Exploring the Five Faculties in Relationship with the Five Hindrances. Sagt Euch vielleicht jetzt nicht allzu viel – also nur kurz dazu. Unter den Five Faculties versteht man die Fünf Fähigkeiten, auch als Fünf Qualitäten des Herzens und Geistes bekannt. Diese sind: Vertrauen, Bemühen/Energie, Achtsamkeit/Gewahrsein, Stetigkeit und Erkenntnis/Weisheit.
Im Gegensatz dazu können uns die Fünf Hindernisse (Five Hindrances) bei der Meditation im Weg stehen. Diese sind: Verlangen/ Begehren/Gier, Aversion/Abneigung/Widerstand, Lethargie/Trägheit, Ruhelosigkeit/Unruhe/Sorge und Zweifel/Skepsis/Bedenken.

Geleitet wurde unsere Retreatwoche von der beeindruckenden Tuere Sala, einer pensionierten Staatsanwältin, die seit über 30 Jahren Vipassana-Meditation praktiziert. Sie ist eine der leitenden Lehrerinnen der Seattle Insight Meditation Society sowie die Gründerin der Capitol Hill Meditation Group und eine starke Fürsprecherin für Menschen, die mit hohem Stress, vergangenen Traumata und Schwierigkeiten beim Stillsitzen kämpfen. Tuere unterstützt ihre Studierenden tatkräftig dabei, eine tägliche Meditationspraxis aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Im Grunde kann (und will) ich hier gar nicht aufschreiben, was während dieser Woche alles passiert ist. Zudem sind für alle Interessierten Tueres Dharma Talks sicherlich eh bald auf YouTube zu sehen. Nachfolgend also nur ein paar Bilder, damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie so ein Retreat ausschauen kann:

Unterkunft: Jede Teilnehmerin hatte ihre eigene Hütte. Strom und Heizung sind vorhanden.
Die Waschhäuser (Duschen, Toiletten) befinden sich in einem separatem Waschhaus.
Einer der vielen schönen Ausblicke
Stundenplan
Die Meditation Hall
Meditation Hall von innen
Mein Setup
Lageplan

Wenn einer eine (Heim-)Reise tut …

… dann muss man mit allem rechnen. So verlief unsere Heimreise alles andere als geplant, denn unser ursprünglich geplanter Rückflug wurde äußerst kurzfristig aufgrund „technischer Probleme“ gecancelt. Bisschen doof, da wir einen Anschlussflug sowie nachfolgend noch eine Übernachtung und eine Zugfahrt gebucht hatten. Alles futsch.

Der Flug wurde zunächst zweimal als „verspätet“ angegeben und letztendlich vier Stunden nach geplanter Abflugzeit dann gecancelt. Grossartig! Also wurde das gesamte Gepäck wieder aus dem Flugzeug ausgeladen. Alle Fluggäste standen erstmal etwas orientierungslos am Gepäckband und haben ihre Koffer wieder entgegen genommen, dann stellte sich die Menschenmenge mehr oder weniger ungeordnet in der Schalterhalle an, um von der Fluglinie ein Ticket für einen Weiterflug am darauffolgenden Tag um neun Uhr morgens sowie Gutscheine für Taxi und Hotel entgegenzunehmen. Dafür wurden zwei (!!) Schalter geöffnet. Vor uns gefühlte 200 Menschen. Also standen wir uns auch hier wieder mal die Beine in den Bauch. Unser Flieger sollte eigentlich um vier Uhr nachmittags abheben – um Mitternacht waren wir dann endlich im Hotel. Kurz geschlafen und gegen sieben Uhr morgens waren wir schon wieder am Flughafen, um unser Gepäck erneut einzuchecken. Wir kamen uns ein bisschen vor, wie bei „Täglich grüßt das Murmeltier“. Egal, man kann es ja nicht ändern.

Warteschlange am Flughafen PDL nach der kurzfrisigen Stornierung unseres Fluges

Zumindest hat sich die lustige Fluggesellschaft auch um unseren Anschlussflug bemüht. Obwohl wir diesen bei einer anderen Fluggesellschaft gebucht haben. Und für die angefallenen Unkosten kann man Schadenersatz fordern. Sowas macht mir ja Spass – das ist bereits angeleiert 😁

Im Grunde genommen, lief letztendlich alles glatt: Auch wenn wir fast einen Tag später als ursprünglich geplant zu Hause ankamen, ein paar Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen mussten und von der langen Reise nun ziemlich müde und geschlaucht sind. Jetzt genießen wir das Wiedersehen mit Nachbarn und Freunden, machen nach sieben Monaten Abwesenheit das Haus wieder startklar und freuen uns auf den Frühling.

Hot Springs

Jedes Mal, wenn wir auf Sao Miguel sind, genießen wir die heissen Thermalquellen. Egal, ob nach einer langen Wanderung, nach einem anstrengendem Arbeitstag oder „einfach so – diese Quellen sind absoluter Balsam für Körper und Seele. Absolute Go-To’s sind natürlich das wunderschöne Thermalbecken Terra Nostra im herrlichen Terra Nostra Park (leider inzwischen sehr überlaufen/gut besucht), die malerischen Caldeira Velha (Besuch inzwischen nach Terminvereinbarung) und die ebenso beliebte und gut frequentierte Poça da Dona Beija.

Poça da Dona Beija

Wir haben noch eine weitere Thermalquelle gefunden. Diese ist weitaus kleiner, weniger spektakulär und viel günstiger. Aber absolut ausreichend – vor allem wenn man (fast) täglich hingeht, um sich von den „anstrengenden“ Aktivitäten des Tages zu erholen.

Regentag

Nachdem wir uns gestern von den letzten zwei Wochen (und dem schalen Nachgeschmack) bei einer ausgiebigen Wanderung und einer anschließenden Runde in den heissen Quellen wieder regeneriert haben, müssen wir heute gezwungenermaßen Ruhe geben: denn es regnet in Strömen. Schade. Aber zum Glück wird uns nie langweilig – so hat Herr R. z.B. einen riesigen Spaß dabei, den Bollerofen (einzige Wärmequelle im Hause) zum Glühen zu bringen 🙂

Heute machen wir es uns muckelig …

Ist das so?

Source: statustown.com

Ist das so? Sind Gäste wie Fisch, die nach drei Tagen zu stinken anfangen?
Ich finde den Spruch ein bisschen krass, denn natürlich hängt das alles von den beteiligten Personen und von der persönlichen Befindlichkeit ab. Es hängt davon ab ob, man eine Einzelgängerin oder eher gerne in Gesellschaft ist, wie sehr sich der Besuch breit macht, wie hilfsbereit der Besuch ist und so weiter und so weiter …
Wir sind auf jeden Fall heute wieder eine Erfahrung reicher, nachdem der Besuch am Tag der Abreise (nach 2 Wochen) eine ziemlich eindeutige Kritik an meiner Person in meine Richtung abschoss. Okay – tut mir ja sehr leid, wenn ich mit dem, was ich in den letzten zwei Wochen mal gesagt habe, ihre Befindlichkeit getroffen habe. Aber im Grunde fragt man unter Freunden bei sowas ja unmittelbar und direkt nach und/oder deutet darauf hin, dass einen diese oder jene Bemerkung getroffen hat. Nobody is perfect, I am always happy to discuss things and I am also very happy to agree to disagree.
Meine direkte Frage daraufhin war: „Wieso hast du mir das nicht sofort gesagt, nachdem es dich gestört hat? Wieso trägst du das die ganze Zeit mit dir rum? Es war nicht meine Absicht, dich zu verärgern oder zu verletzen! Das mir jetzt in letzter Minute hinzuknallen ist etwas schwierig!
Zudem dachte ich dass man doch über alles reden kann, oder nicht …?
[Die Frau redet sonst sehr viel. Wieso dann nicht, wenn sie was stört??]
Leider erhielt ich auf meine Frage keine wirkliche Antwort mehr.
Wer mich kennt, der weiss, dass ich über sowas lange nachdenke, der Sache auf den Grund gehen, diskutieren und eine Lösung finden will.
Eine andere Frage, die mir anschließend durch den Kopf ging und die ich aus Höflichkeit (und abebbendem Interesse, da es ja eh der Tag ihrer Abreise war) nicht mehr gestellt habe, war:
Wenn dich meine Person und/oder meine Äusserungen so sehr stören und du nicht den Arsch in der Hose hast, dies anzusprechen, wieso bleibst du dann insgesamt zwei Wochen bei uns wohnen und suchst dir nicht eine andere Unterkunft/reist nicht früher ab?
Die Antwort darauf werden wir wohl nie erfahren. Dennoch empfinden wir einen solchen Satz in letzter Minute zum Abschied, wie eine Taube, die einem im Vorbeifliegen auf die Schulter kackt. Das ist einfach dreckig und unangenehm! (frei nach Virginie Despentes)
Na ja – Learned Lessons:
1. Wieder mal 24/7 den Misanthropenhelm aufsetzen.
2. So schnell (und vor allem so lange) lassen wir uns und unsere Gastfreundschaft nicht mehr ausnutzen (und dann im Nachhinein ankacken!).